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Was hat Stammzellenforschung mit der Kulturentwicklung in Unternehmen zu tun?

Die Anforderungen, Komplexität und Schnelligkeit in unserer Arbeitswelt werden immer dynamischer. Diese Veränderungen sind auf die internationale Vernetzung und daraus entstehenden Abhängigkeiten zurückzuführen. Ergänzend wirken äußere Umstände und politische Entscheidungen darauf ein. Im Fachjargon werden diese Herausforderungen unter dem Begriff „VUCA Welt“ zusammengefasst. Es ist bereits durch viele Studien und Veröffentlichungen hinreichend bekannt, wie sich diese Anpassungsnotwendigkeiten auf die Arbeitswelt im Ganzen und insbesondere auf die Menschen im System auswirken. Dauerhafter Stress ist die Basis für den Großteil der körperlichen und psychischen Erkrankungen. Der Begriff „Burnout“ ist in aller Munde und wird bereits überstrapaziert. Moderne Unternehmen begegnen diesen multidimensionalen Anforderungen mit Einführung einer neuen Unternehmenskultur, damit einhergehenden flexibleren Organisationsstrukturen, menschenbejahenden, förderlichen Arbeitsbedingungen und agilen Methoden. In einigen Fällen, insbesondere in klassisch geführten Unternehmen mit blauen bis orangenen Strukturen (nach Kultur-Stufen im Graves-Modell) wird die Einführung einer Unternehmenskultur immer noch Top down erledigt, ohne ernst gemeinte Einbindung der Mitarbeiter. In vielen Fällen frei nach der Devise „wasch mir den Buckel, aber mach mich nicht nass“. Warum wundern sich diese Unternehmensvertreter dann überhaupt noch, wenn sich nichts wirklich ändert und die Mitarbeiter es wohl immer noch nicht verstanden haben. Sagen Sie mir, wo ist hier der Fehler?


Der anerkannte US-amerikanische Entwicklungsbiologe und Stammzellforscher Bruce H. Lipton hat in seinen Studien eindeutige und „weltbildverändernde“ Erkenntnisse veröffentlicht, die direkt transferierbar und als Grundlagen zur Entwicklung einer gelingenden Kulturentwicklung berücksichtigt werden müssen. Unsere Vorstellungen, Denkweisen von der Welt und daraus entstehenden Verhaltensweisen werden nicht – wie früher vermutet - ausschließlich von den Genen, sondern nur von ca. 5% beeinflusst. Entscheidend für die Entwicklung der Persönlichkeit eines Menschen und des damit verbundenen Verhaltensrepertoires sowie der Resilienz ist das Umfeld, in dem ein Mensch aufgewachsen und „kultiviert“ wurde. Am Beispiel von Stammzellen: Bei Stammzellen gleicht jede Zelle der anderen und jede Zelle beinhaltet alle genetischen Informationen und Möglichkeiten.


Wie passiert es nun, dass aus manchen Zellen Muskelgewebe, Knochen oder Organe entstehen? Fast ausschließlich aufgrund der Zelllösung, „des Kulturmediums“. Nährende Kulturmedien fördern Wachstum und Expansion, toxische Umgebungen bewirken eine Kontraktion und die sukzessive Zellauflösung. Was hat das mit uns Menschen zu tun? Ganz einfach, der Mensch besteht aus rund 30 Billionen Körperzellen. Alles klar?


Ein Mensch, der Gefühle von Glück oder Liebe empfindet, bildet entsprechende Hormone (z.B. Dopamin), die wiederum das Zellmilieu verbessern. Die Menschen sind entspannt, haben alle Gehirnfunktionen zur Verfügung und sind mehr im Bewusstsein (Frontallappen). Mehr Bewusstsein erzeugt einen besseren Umgang mit sich selbst und anderen Menschen und fördert Kreativität. Umgekehrt werden die Zellen in einem toxischen Zellmedium früher oder später absterben, also eine tödliche Krankheit erzeugen. Auf den Menschen transferiert wäre das ein Milieu, das beispielsweise durch dauerhaften Stress, d.h. zu viel Cortisol im Blut entsteht. Im Verhalten erleben wir ein klassisches „Burnout Syndrom“, das durch Depressionen und psychosomatischen Erkrankungen gekennzeichnet ist. Eine hilfreiche Erkenntnis von Bruce Lipton ist, dass sich Zellen aus einem ursprünglich toxischen Zellmedium schnell regenerieren, wenn diese in eine nähende Lösung gegeben werden. Das nennen wir Aktivierung der Selbstheilungskräfte.

Jetzt übertragen wir diese Erkenntnisse in die Arbeitswelt. Was glauben Sie, wie können Unternehmer dazu beitragen, dass sich „ihre Zellen“, die Mitarbeiter, optimal entwickeln und expandieren (Potenzialentfaltung)? Die Unternehmenskultur (Nährlösung) kann – individuell an die Unternehmensanforderungen angepasst und mit professionellen Methoden nachgehalten - einen großartigen und im Wettbewerb entscheidenden Vorteil leisten.


Was sind nun die guten Zutaten für eine nährende Unternehmenskultur?


Die Basiskomponente ist Vertrauen in die Kompetenz der Mitarbeiter. Vertrauenswürdige Führungskräfte agieren als Unterstützer und fördern damit die intrinsische Motivation und die Bereitschaft eines Menschen, seinen Beitrag / ihren Beitrag leisten zu wollen. Bereits kleine Kinder wollen zur Familie dazu gehören und ihren Beitrag leisten. Leider denken viele Eltern, dass ihre Kinder noch nichts können und geben diesen damit das Gefühl nicht wichtig zu sein bzw. gebraucht zu werden. Schlimmer geht allerdings auch hier leider immer.


Die nächsten Grundzutaten sind Wertschätzung, Respekt und Offenheit für alle Beteiligte. Diese Zutaten entfalten allerdings nur ihr Aroma, wenn diese absolut authentisch und ehrlich (vor-)gelebt werden. Jeder Mensch hat eine mehr oder weniger ausgeprägte Intuition und kann sogar kleine Nuancen in der Stimmung, des Ausdrucks und in der Stimme des Gegenübers wahrnehmen.


Weitere wichtige Geschmacksträger sind Kommunikation, Transparenz und Fairness. Auf dieser Basis kann jeder Mitarbeiter entscheiden, ob das Unternehmen und die gelebte Kultur eher „sauer/toxisch“, „basisch“ oder „neutral“ wirkt und darf entsprechende Konsequenzen ziehen. Dadurch kommt es zu einer natürlichen Fluktuation. Unternehmen mit einer positiven Unternehmenskultur ziehen auf längere Sicht nur Mitarbeiter an, die damit in Resonanz gehen, entsprechende Leistungs- und Motivationsbereitschaft mitbringen und sich dauerhaft an das Unternehmen binden. Finanzielle Vorteile entstehen natürlich auch: Geringere Ausfallquoten und Fluktuation, dadurch geringe Folgekosten zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter und durch Wissensverlust, höhere Qualität der Arbeitsleistung, insgesamt ein gutes Arbeitsklima, in dem Innovation, Kreativität und gemeinsames Wirken sogar richtig Spaß machen darf. Auch ein neuer Ansatz „darf Arbeit auch Spaß machen oder müssen Sie sehr hart für Ihr Geld arbeiten"?


Entscheiden Sie selbst!


Ich grüße Sie von Herzen

Nadine Bamberger – Mindset Coach für kreative Veränderungsgestaltung

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